1. Der Gemeinderat stimmt der finanziellen Förderung einer neuen Unterkunft für den
Waldkindergarten im Ugental im Umfang von 70 Prozent der vom Architekt berechneten
Kosten zu.
2. Die außerplanmäßigen Mittel für den Investitionskostenzuschuss in Höhe von 161.000 Euro werden genehmigt. Die Deckung erfolgt über das Produktsachkonto 36.50.0101-78180000.680 (Kita AWO)
Finanzielle Auswirkungen:
Jahr |
Produktsachkonto |
Verfügbare Mittel (EUR) |
Bedarf (EUR) |
Erläuterung |
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Einmalig |
Laufend |
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2022 |
36.50.0101-78180000.600 |
aplA 161.000 |
161.000 |
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Die
Kosten für das Vorhaben liegen bei rund 230.000 Euro. Davon trägt die Stadt einen
Anteil von 70
Prozent. Außerplanmäßige
Ausgabe; Deckung
über 36.50.0101-78180000.680 (AWO-Kita) |
Im Oktober 2013 hat der Verein Waldkindergarten Ugental e. V. am Standort Talhof 1, 89522
Heidenheim, seinen ersten Waldwagen der Firma Martens in Betrieb genommen. Der zweite Waldwagen wurde im Jahr 2017 durch die Firma Wagenbau Junginger aus Nattheim produziert und in zahlreichen Punkten, insbesondere hinsichtlich der Isolierung, gegenüber dem ersten
Modell optimiert. Die Stadt Heidenheim hat sich an beiden Waldwägen mit jeweils 70 Prozent an den Kosten beteiligt.
Die Nutzungsdauer eines Waldwagens liegt bei rund 12 Jahren. Während das zweite Modell noch in sehr gutem Zustand ist, gibt es beim ersten Modell der Firma Martens bereits einige Mängel, sodass dieser innerhalb der nächsten 3 bis 4 Jahre ersetzt werden muss.
Mit seinem Schreiben vom 25. April 2022 beantragte der Verein Waldkindergarten Ugental e. V. die finanzielle Förderung einer neuen Unterkunft für die 20 Kindergartenkinder, welche bisher im ersten Waldwagen betreut werden.
Neben den kleineren Mängeln und der schlechten Isolierung gab der Verein als Grund für die
Erstellung einer neuen Unterkunft bereits im Jahr 2022 an, dass aktuell ein Kind mit Behinderung, welches einen Rehabuggy / Rollstuhl benötigt, im Waldkindergarten betreut wird. Die Integration des Kindes in den Alltag des Waldkindergartens ist erfolgreich, jedoch stellt der Waldwagen eine große Barriere dar, sodass das Kind nur unter sehr erschwerten Bedingungen den Raum nutzen kann und die beteiligten Fachkräfte täglich vor Herausforderungen stellt. Zum einen ist der Waldwagen nur über eine Treppe zugänglich und zum anderen ist er aufgrund seiner langen und schmalen Form auch innen wenig geeignet für einen Rollstuhlfahrer. Auch die Durchführung von Therapiestunden (Ergotherapie, Logopädie …) für das Inklusionskind sowie die Umsetzung des Vorschulprogramms sind im bisherigen Waldwagen nicht wie gefordert möglich.
Um eine Abhilfe noch vor dem nächsten Winter zu erreichen, hat der Verein Waldkindergarten Ugental e. V. zusammen mit der Merz Objektbau GmbH & Co. KG eine barrierefreie und energie-effiziente Unterkunft in Form eines Kokons / Tiny House komplett aus Holz für diese Gruppe
entworfen. Aufgrund der Größe und Art des Gebäudes ist ein vereinfachtes Baugenehmigungs-verfahren möglich. Die Beschaffung des Materials und den Aufbau kann die Merz Objektbau GmbH & Co. KG zu einem Festpreis in Höhe von 230.000 Euro bis Herbst dieses Jahres garantieren. Dabei bringt Merz Objektbau seine Planungsleistungen als Spende ein, damit der Verein seinen Eigen-anteil von 30 Prozent finanzieren kann. Zudem wirbt der Verein derzeit um weitere Spenden und Fördergelder.
Der vertragliche Anteil der Stadt Heidenheim in Höhe von 70 Prozent der kalkulierten Kosten
beträgt 161.000 Euro und soll durch eine überplanmäßige Ausgabe finanziert werden, welche durch Mittel gedeckt werden, die für den Bau einer Kindertageseinrichtung der Arbeiterwohlfahrt Kreisverband Heidenheim e. V. im Haushaltsplan 2022 bereit gestellt sind, jedoch aufgrund
baulicher Verzögerungen im Jahr 2022 nicht abgerufen werden können.
Der Waldwagen der Firma Martens soll nach Umsetzung des Vorhabens an einem anderen
Standort in Heidenheim übergangsweise weiter genutzt werden. Dazu ist die Verwaltung bereits in Vorgespräche mit einem möglichen Träger. Somit können recht kurzfristig zusätzliche 20 Kindergartenplätze geschaffen werden, welche derzeit dringend benötigt werden – insbesondere vor dem Hintergrund des zusätzlichen Bedarfs durch aus der Ukraine geflüchtete Kinder.
Michael Salomo
Oberbürgermeister