Dem Personalkonzept wird zugestimmt.
Finanzielle Auswirkungen:
Jahr |
Haushaltsstelle |
Mittel (€) |
Planmäßig |
Auswirkung |
Erläuterung |
Ab
2017 |
3520-400000 |
45.000 |
|
Erfüllung
des Stellenplans |
|
2017/18 |
3520-400000 |
10.000 |
|
Zusätzliche
befristete Minijobs während der Eröffnungsphase |
Die neue Stadtbibliothek wird im Herbst 2017 nach einer rund
zweijährigen Bauphase eröffnet.
Im neuen Gebäude wird es neben vielfältigen Angeboten auch durchgehende und
erweiterte Öffnungszeiten geben.
Für die Erstellung einer Personalkonzeption hat sich die
Stadtbibliothek an die für sie zuständige Fachstelle für das Öffentliche
Bibliothekswesen in Stuttgart gewandt, die beim Regierungspräsidium angesiedelt
ist und die Bibliotheken in ihrem Zuständigkeitsbereich berät. Aus der Fülle
der Berechnungsmöglichkeiten empfiehlt sie, zur Personalbemessung den Betriebsvergleich
an Öffentlichen Bibliotheken der Bertelsmann-Stiftung heranzuziehen, er ist
gleichzeitig die wirtschaftlichste Berechnungsmethode.
Der zu berechnende Bedarf hängt von folgenden Faktoren ab:
· Öffnungszeiten
· Raumorganisation
· Struktur des Bestandes und der Benutzer
· Anzahl und Art/Arbeitsaufwand der Veranstaltungen
und besonderen
Angebote/Dienstleistungen
· Grad der Automation
Durch die Größe der Bibliothek, ihre neue Raum- und
Medienaufteilung und durch das erweiterte Angebot werden mindestens 4 Personen
ständig während der Öffnungszeiten im Publikumsverkehr tätig sein. Hinzu kommt
ein zwei- bis dreistündiger Schichtwechsel des Personals, um den großen Bereich
der internen Arbeiten wie Einstellen der Medien, Bestandsaufbau und -pflege,
Statistik, Verwaltungsarbeiten, Veranstaltungen, Fortbildungen, Urlaub und
andere Fehlzeiten
abzudecken.
Mit den Berechnungen des Betriebsvergleichs an Öffentlichen
Bibliotheken ergibt sich hier eine Personalstärke von 12 Vollzeitstellen, das
sind exakt die bereits vorhandenen Planstellen laut Stellenplan der Bibliothek.
Die Mehrzahl der Öffentlichen Bibliotheken in Deutschland schließt
wegen der 6-Tage-Woche am Montag, um den Mitarbeiterinnen Stundenausgleich
ihrer Mehrarbeit am Samstag (bei Veranstaltungen auch zusätzlich abends,
Samstagnachmittag und sonntags) zu ermöglichen. Montags finden darüber hinaus
die meisten Fortbildungen für bibliothekarisches Fachpersonal statt. Daneben
ist es sinnvoll, eine gewisse Schließungszeit für regelmäßige, ungestörte,
interne Arbeiten am Bestand im Publikumsbereich, für Teamsitzungen und
Besprechungen, für Updates, Reparaturen u. ä. vorzuhalten.
Neue Öffnungszeiten ab Herbst 2017 |
Di – Fr: 10 – 18 Uhr Sa: 10 – 13 Uhr Mo: geschlossen |
Anzahl der zu besetzenden Arbeitsplätze je Öffnungsstunde |
4 Personen im Publikumsverkehr |
Öffnungsstunden pro Woche |
35 |
Benötigte Personalstellen |
12 Stellen |
Die Bibliothek hat zurzeit von 12 Planstellen 11,03 Stellen
besetzt. Aufgrund von Familienphasen und daraus resultierender reduzierter
Arbeitszeit mehrerer Mitarbeiterinnen ist das Stellenkontingent nicht voll
ausgeschöpft. Diese Mitarbeiterinnen können entweder bis zur Eröffnung ihre
Arbeitszeit wieder voll/zum Teil aufstocken oder/und man füllt die nicht
besetzten Kontingente mit Zeitverträgen. Damit ist gewährleistet, dass der
errechnete Bedarf mit den bestehenden Planstellen laut Stellenplan abgedeckt werden
kann. Bei vollen Stellenanteilen ergeben sich künftig Personalkosten in Höhe
von rund 714.000 €/Jahr (2015: 669.000 €/Jahr).
Eröffnungsphase
Nach Erfahrungen anderer Bibliotheken steigt die Besucherfrequenz
und der Informations- und Beratungsbedarf in Neubauten besonders zu Beginn
mindestens um das Doppelte an. Für die Einführung der Besucher in die neue
Medien- und Verbuchungstechnik ist deshalb zusätzlich in den ersten Monaten
eine befristete Einstellung von Minijob-Kräften notwendig.
Phase der Eröffnung |
Zeitraum |
Personalkosten |
Sachkosten |
Eröffnung, Festveranstaltung, Aktionstage |
Herbst 2017 |
10.000,- € Für zusätzliche |
noch zu ermitteln |
erhöhte Besucherfrequenz |
6-10 Monate |
|
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Neugier, Orientierungsbedarf, Informationsbedarf, stark erhöhte
Leseranmeldungen, erhöhter Beratungsbedarf, Wünsche der Besucher, Zunahme von Bibliotheksführungen |
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Einweisung der Besucher in neue Medientechnik und -Verbuchung |
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Zeitnahe Behebung erster technischer Probleme |
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Einarbeitungsphase Personal |
Neue Angebote und Herausforderungen für Personal und Nutzer in der
neuen Bibliothek
· sehr viel höhere Besucherfrequenz, dadurch
erhöhter Bürgerkontakt und Rechercheanfragen bzw. Beratungsgespräche
· höhere Entleihzahlen, dadurch ständige, zeitnahe
Rücksortierung der Medien nötig
· Anstieg der Veranstaltungen und Einführung neuer
Veranstaltungsformate in den neuen,
attraktiven Räumlichkeiten
· Anstieg der Bibliotheksführungen (Kindergärten,
Schulen aller Art, Erwachsene), Info-Führungen und Besichtigungen für
Interessierte am Bau, bibliothekarisches Fachpersonal u. a.
· komplexere Technik im Haus (automatisierte
Bibliothekstechnik, Kassenautomat, WLAN, Konsolenspiele, Licht, Schließanlage
etc.)
· eine Fülle unterschiedlichster (PC-)Arbeits- und
Aufenthaltsplätze im Haus, die zu höherer
Frequentierung führen, z. B. für
o Projektarbeit
o Kindergarten- und Schülergruppen
o Treffpunkt für jedes Alter, jede Nationalität, bestimmte
Interessen- oder Freizeitgruppen
o Gaming
o Leseförderung
o Einführung in Informationskompetenz und Recherchetechniken etc.
· Zurverfügungstellung von Notebooks, Tablets,
eBook-Reader in der Bibliothek
· Einbettung der Graphothek in ein attraktives
Umfeld
· zusätzliche Übernahme des organisatorischen
Raummanagements des Hauses durch die
Bibliothek (ohne Technik und
Veranstaltungsbetreuung), beinhaltet:
o Terminplanung, Vermietung, Verträge
o Saal-/Raumvergabe; auch an extern
o Rechnungsstellung
o Infos zu den Räumen
Rainer Domberg
Bürgermeister